Was für andere Regionen seit Jahrzehnten selbstverständlich ist – nämlich die Vermarktung regionaler Produkt und hochwertige Kulinarik, war für die Steirische Eisenstraße nie ein allzu großes Thema. Neben der Industrie fristeten die Kulinarik und regionale landwirtschaftliche Erzeugnisse ein eher stiefmütterliches Dasein. Seit 15 Jahren rückt nun aber das „GenussReich Erzberg Leoben“ die regionalen Spezialitäten ins Rampenlicht. Viel Grund, das im Pressegespräch am 13. November in Leoben im Café Himml auf Erdn“ zu präsentieren.
Fotos: Elisabeth Egle/merkenswert Kommunikation, Text: Gerfried Tiffner
2009 hat die LEADER-Region Steirische Eisenstraße den Aufbau des Netzwerkes „GenussReich“ angestoßen – „als erdigen Kontrast zu Stahl und Industrie und als emotionale Brücke zur Region“, so LEADER-Koordinator Gerfried Tiffner. Nur zwei Jahre später war die Kulinarik-Initiative bereits Preisträger beim Wettbewerb „G´scheit Essen“. Rund um das Gründungsteam – Ilse Blachfellner-Mohri, Barbara Hafellner, Roswitha Tscheliesnig und Gerfried Tiffner – hat sich in Folge ein Netzwerk entwickelt, das – beginnend mit 25 Mitgliedern – heute rund 75 Akteurinnen und Akteuren aus den Bereichen Direktvermarktung, Gastronomie, Handel und Handwerk umfasst.
Eine der GenussReich-Gründerinnen, Roswitha Tscheliesnig, damals Käsemacherin mit Direktvermarktung, blickt zurück: „Wir waren wie ein weißer Fleck in der kulinarischen Landschaft. Es gab zwar schon genügend Akteur:innen, aber man hat uns nicht wahrgenommen. Für uns Direktvermarkter war es die beste Lösung uns zusammenzutun, um sichtbar zu werden. Weiters war uns damals schon klar, dass sich der Tourismus ohne Kulinarik schwer tun wird. Der Gast will nach der Wanderung auch gut essen.“
„Kulinarik & Regionalität zählen zu den entscheidenden Faktoren für die Lebensqualität einer Region“, so der Obmann der LEADER-Region Steirische Eisenstraße Mario Abl. „Sie sind für die einheimische Bevölkerung ebenso wichtig wie für neu Zuziehende, für touristische Bemühungen ebenso wie als Standortfaktor für die Wirtschaft und Industrie, um Arbeitskräfte an die Region zu binden. Über das EU-Förderprogramm LEADER konnten wir seit 2009 rund 270.000 Euro an Fördermitteln für das GenussReich zur Verfügung stellen und so erfolgreich Entwicklungsprozesse in Gang setzen.“ Aktuell hat die LEADER Steuerungsgruppe für die kommenden zwei Jahre eine Unterstützung von 46.000 Euro an Fördergeld zugesagt.
Seit einem Jahr ist Christoph Hofer Obmann des Vereins. Er verbindet, wie kein anderer, regionale Produkte mit zeitgemäßer Kulinarik, indem er erfolgreich Streetfood mit Produkten aus dem „GenussReich Erzberg Leoben“ verbindet und so auch neue und jüngere Zielgruppen für das Thema „Regionale Kulinarik“ erschließt. Gemeinsam mit dem aktuellen Vorstandsteam (Ilse Blachfellner-Mohri, Barbara Hafellner, Christoph Hofer und Isabella Nömayer) setzt er auch auf moderne Akzente im Marketing. „Wir haben zuletzt unsere Website www.genussreich.at völlig neu aufgestellt, u. a. erlaubt sie nun die einfache Suche nach regionalen Produkten. Ebenso widmen wir uns nun stark dem „Storytelling“ über Social Media – etwa mit dem „GenussReich-Mitglied der Woche“. Mehr als 300.000 Zugriffe im vergangenen halben Jahr bestätigen das Interesse am GenussReich, das dank der eigens beauftragten Social Media-Managerin Elisabeth Egle von merkenswert Kommunikation. Auch GenussReich-Gutscheine sind ein Dauerbrenner –gerade vor Weihnachten. Zurzeit sind sie noch direkt bei den Betrieben erhältlich, demnächst auch als Online-Gutschein über die Website.
„Auch im kommenden Jahr wollen wir unsere regionalen Produkte mit spannenden Veranstaltungen in die Auslage stellen“, so Vorstandsmitglied Isabella Nömayer, die heuer selbst das exklusive Pop-Up-Kulinarik-Event „Wein am Berg & Wildkulinarik am Brett“ in Kooperation mit Wirtshausführer Österreich auf der Gsollalm in Eisenerz veranstaltet hat. Sie ergänzt: „Uns geht es darum, den Menschen mit einem exklusiven Genusserlebnis Freude zu nach einem wendigen Format in Form von kleinen feinen Veranstaltungen, die überraschen.“